Ammonium- und Nitritwerte bei Null gibt es nicht. Bestimmte Grenzwerte sollten dennoch nicht überschritten werden.
Egal ob Koi gefüttert werden oder nicht: Ammonium wird fortwährend und überwiegend über die Kiemen ans Wasser abgegeben. Dieses Ammonium wird im Biofilter von darauf spezialisierten Bakterien in Nitrit und dieses wiederum in für Koi gut verträgliches Nitrit umgebaut. Die Menge die allerdings an Ammonium von den Fischen abgegeben wird ist durchaus von der Menge an Futter abhängig. Und da Ammonium permanent ans Wasser abgegeben wird, kann der gemessene Wert auch niemals komplett Null sein. Vor allem im Frühjahr mit steigender Wassertemperatur und zunehmenden Appetit der Koi verschlechtert sich in vielen Teichen der Ammonium- und vor allem der Nitritwert. Begründet ist dies dadurch, dass auch die Bakterien sich im Frühjahr erst auf die neue Situation einstellen müssen. Da die Koi vor allem im Frühjahr nach einem langen Winter besonders auf eine ausreichende Ernährung angewiesen sind, sollte man auf sich leicht verschlechternde Ammonium- und Nitritwerte nicht sofort mit einem Futterstopp reagieren, da dies von zweierlei Betrachtungen kontraproduktiv wäre. Einmal, dass den Koi eventuell nicht genügend Energie zugeführt wird. Auf der anderen Seite können sich die Filterbakterien nur auf eine neue Situation einstellen, wenn diese Situation einige Zeit besteht. Oder einfach ausgedrückt: Reagiert man auf jede messbare Verschlechterung mit einem Futterstopp, so gibt es für die Bakterien keine Veranlassung ihre Kolonien zu vergrößern. Nun ist die Frage welche Werte noch akzeptiert werden können. Aus unserer langjährigen Erfahrung können wir sagen, dass Ammonium- und Nitritwerte von bis zu 0,2 mg/Liter auch über mehrere Wochen gut vertragen werden. Sollten keine weiteren Stressfaktoren hinzukommen, so trägt dies auch zu keinem Krankheitsausbruch bei. Ein morgens gemessener Wert sollte zudem besser sein als ein abendlicher und spätestens Anfang Juni sollten sich die wann auch immer gemessenen Werte deutlich verbessert haben. Direkte Maßnahmen empfiehlt es sich erst einzuleiten wenn die Werte über 0,2 mg/ Liter ansteigen. Wichtig ist, dass die Werte zu verschiedenen Tageszeiten ermittelt werden um so herauszufinden wann der Teich sein Tageshoch hat. An diesem sollte man schließlich seine Maßnahmen ausrichten.