Je nach Umfang und Häufigkeit des Teilwasserwechsels am Koiteich kann einiges an Brauchwasser anfallen. Aber empfiehlt sich eine Nachfüllung über Bachwasser?
Machen wir eine ganz einfache Rechnung auf: Im warmen Halbjahr sollten an einem Koiteich zirka 20% des Wassers gegen Frischwasser ausgetauscht werden. Im Winterhalbjahr ist dies zwar in dem Maße nicht mehr notwendig, aber 5% sollten es dennoch sein – zumindest im Schnitt. Fasst der Teich 20.000 Liter, so beträgt die Menge des benötigten Frischwassers im einen Halbjahr 100.000 Liter, im anderen zirka 25.000 Liter. Und 125.000 Liter sind ungefähr das, was eine vierköpfige Familie ohne Koiteich verbraucht.
Die Frage, die sich nun stellt, ist die, ob es sich nun lohnen würde, auf das Wasser eines am Grundstück angrenzenden Bachs zurückzugreifen, um einerseits vielleicht den Umfang der Wasserwechsel größer zu gestalten und andererseits natürlich die Kosten im Rahmen zu halten. Unbeachtet dessen, dass dies in den allermeisten Kommunen strengsten verboten sein wird, lautet unsere Antwort ganz klar nein. Denn was weiß man denn über das Wasser eines Gewässers, dass eventuell Kilometer weit entfernt irgendwo entspringt und auf dem Weg allerhand Weiden oder Äcker oder Sonstiges passieren muss? Nichts. Das Leitungswasser in Deutschland darf man als eines der bestüberwachtesten Lebensmittel überhaupt bezeichnen. Oberflächenwasser als eines der am wenigsten beachteten. Selbst wenn die eine oder andere Analyse ein Ergebnis hervorbringt, dass das Wasser unbedenklich erscheinen lässt, so kann man keinesfalls darauf zurückschließen, dass dies 12 Monate im Jahr stabil auf hohem Niveau sein wird.
Fazit: Koiteiche sollten keinesfalls mit Bachwasser gespeist werden. Abhängig von dem Weg den der Bach zurückgelegt hat, kann das Wasser eine für den Koiteich inakzeptable hohe Nährstoff- oder Keimbelastung aufweisen.