Heute zeigen wir Ihnen den einzigen Weg auf, der langfristig zu guten Nitritwerten führt.
In der gestrigen News haben wir gezeigt, dass schlechte Nitritwerte durch eine Reduzierung des in den Teich eingetragenen Futters verbessert werden können. Auch wenn dies kurzfristig zu einer Verbesserung führt, kann eine ‚Unterfütterung‘ der Koi langfristig die Lösung nicht sein. Deshalb sollte man sich für eine langfristige Lösung des Problems eine andere Strategie einfallen lassen. Und da Nitrit effektiv nur von Bakterien die Nitrit in Nitrat verstoffwechseln aus dem System entfernt werden kann, muss eine langfristige Lösung am Biofilter angreifen.
Wie in den vorangegangenen News bereits beschrieben leben nitritabbauende Bakterien zum überwiegenden Teil auf dem Filtermaterial im Biofilter. Doch wie in jedem Kino oder Fußballstadion sind die Plätze dort begrenzt. Sind somit nicht ausreichend viele Plätze vorhanden, können sich in Folge auch nicht genügend Bakterien ansiedeln um sich um das täglich anfallende Nitrit nachhaltig zu kümmern. Deshalb sind viele Teiche bei schlechten Nitritwerten gut damit bedient das Volumen des Biofilters zu erhöhen. Wie in älteren News bereits mehrfach beschrieben, empfehlen wir an dieser Stelle für gut besetzte Koiteiche einen Biofilter in der Größe zwischen 5-10% des Teichvolumens anzubieten. Für einen 20.000 Liter Teich heißt dies einen Biofilter zwischen 1.000-2.000 Liter Größe. Ist der eingefahrene Biofitler groß genug und die Nitritwerte dennoch schlecht, so muss man sich eventuell Gedanken über den Wasserfluss durch den Biofilter machen. Denn nicht selten gibt es in Filterbehältern eine so genannte Kanalbildung. Entsteht diese, so wird das Wasser am Großteil des Filtermaterials vorbeigeleitet, was die Abbauleistung deutlich reduzieren kann. Auch zu geringe Wasseraustauschraten zwischen Teich und Filter können die Strömung im Biofilter nachteilig beeinflussen. Deshalb empfehlen wir das Wasser so durch den Biofilter zu leiten, dass die Strömung an allen Stellen gut sichtbar ist. Die Wasseraustauschrate zwischen Teich und Filter sollte so sein, dass das Wasservolumen des Teiches zirka alle 1,5 Stunden über den Filter geleitet wird. Mit einer zusätzlichen Belüftung im Biofilter kann ebenfalls für zusätzliche Strömung gesorgt werden.
Auch wenn immer wieder der Einfluss der besiedelbaren Oberfläche des Biofiltermaterials beschrieben wird, so konnten wir bislang keine bahnbrechende Erfolge diesbezüglich erzielen. Unserer Erfahrung nach besitzen geeignete Materialen eine besiedelbare Oberfläche zwischen 400-1000 qm pro Kubikmeter Raumvolumen.
Ganz wichtig: Nimmt man Änderungen an der Biofiltergröße oder der Durchströmung des Biofilters vor, so wird der Einfluss auf den Nitritwert und die Abbauleistung immer einige Wochen auf sich warten lassen. Denn zuerst müssen sich neue Bakterienkolonien bilden, die dann mehr Nitrit als zuvor verwerten können.