Die Sauerstoffverhältnisse, die auf Land vorherrschen, sind zu denen im Wasser komplett verschieden.
Was den Sauerstoff angeht, so sind wir Landbewohner schlichtweg verwöhnt. Denn bis zu einer gewissen Höhe über NN haben wir mehr oder weniger konstante 21 vol.% Sauerstoff in der Luft zum Atmen. Stellt sich folglich keine außergewöhnliche Situation ein, so können wir davon ausgehen, dass Sauerstoff für uns nicht zum limitierenden Faktor wird. Anders im Wasser. Denn dort gibt es kaum einen anderen Stoff oder Wert, der im Tagesverlauf stärker schwankt, als eben der Sauerstoffgehalt. Denn neben jeder Menge Konsumenten wie der Koi, der Mikroorganismen oder auch der Algen bei Nacht, so gibt es nur wenige Produzenten. Und steht das Verhältnis zu Gunsten der Konsumenten, so fällt der Wert. Sind die Sauerstoffproduzenten jedoch in der stärkeren Position, so steigt der Wert. Zusätzlich kommt noch eine Veränderung der Löslichkeit des Sauerstoffs mit sich ändernder Temperatur. Je nach Besatzdichte, Temperatur, Futtermenge, Algenbestand, Sonnenschein und Belüftung kann der Sauerstoffgehalt um mehrere Milligramm pro Liter variieren. Das muss nicht in allen Teichen so sein, aber vor allem stark besetzte Teiche mit hohem Futtereintrag leiden unter heftigen Schwankungen.
Als verantwortungsvoller Koihalter sollte man deshalb den Sauerstoffgehalt des Wasser in regelmäßigen Abständen kontrollieren, um zu verhindern, dass am Tagestiefpunkt der Wert unter das Minimum dessen fällt, was Koi zum Leben brauchen.