SCHAUM AUF DEM TEICH?

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Kleinere Teiche mit ideal platzierter Oberflächenabsaugung kennen das Problem mit dem Schaum auf dem Teich vielleicht weniger, da dieser wann immer er entsteht umgehend zum Filter abtransportiert wird. Doch an größeren Teichen mit der einen oder anderen ruhigeren Oberflächenzone kann es abhängig von verschiedenen Faktoren immer wieder zur Schaumbildung kommen, deren Ursprung nicht immer eindeutig geklärt werden kann.

Zunächst einmal muss man mit dem Aberglauben aufräumen, dass es sich bei dem Schaum auf dem Wasser um die bekannte Kahmhaut dreht. Kahmhaut ist ein durch Bakterien verursachter Oberflächenfilm, den man von Aquarien kennt oder der vielleicht einmal in einer sehr ruhigen Pflanzenzone am Teich enstehen kann. Doch im Koiteich bei stark bewegtem Wasser ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich eine solche Kahmhaut bilden kann. Soweit man das heute weiß, ist der Ursprung der Schaumbildung in langen Eiweißmolekülen zu finden, die biologisch nur schwer abgebaut werden können. Und je nachdem wie viel Wasserwechsel einem Teich zukommt, wie viel gefüttert wird, wie gut der Filter funktioniert, wie stark belüftet wird und welche sonstigen Stoffe sich im Wasser befinden, desto stärker oder schwächer schäumt Wasser eben. Der Extremfall auf der einen Seite ist frisches Leitungswasser, das eigentlich gar nicht schäumen sollte. Der Härtefall auf der anderen Seite ist Koiteichwasser mit einem hohen Fischbesatz der kräftig gefüttert wird, bei dem wenig Wasserwechsel gemacht wird und dessen Salzgehalt 0,5% beträgt. Dieses Wasser wird in aller Regel stark schäumen. Und selbst wenn vom Schaum selbst keine Gefahr ausgeht, so ist er doch ein Indiz dafür, wieviel Hygiene einem Teich fehlt. Hier spielen vor allem Wasserwechsel eine große Rolle, da hierüber die den Schaum bildenden Eiweißverbindungen reduziert werden können.

Aber wie fast immer im Leben liegt die Wahrheit auch beim Schaum in der Mitte. So hat die Erfahrung gezeigt, dass sowohl Wasser das zu sauber ist und gar nicht schäumt als auch Wasser das an ein Schaumbad erinnert für die Fischhaltung nicht optimal sind. Denn erstgenanntes spricht für eine unzureichende biologische Aktivität des Systems und letzteres für nicht ausreichende Hygiene (mit Ausnahme des Falles das der Teich vor Kurzem aus medizinischen Gründen aufgesalzen wurde). Fazit: Etwas Schaum ist nicht nur nicht schädlich sondern spricht für ein biologisch aktives Wasser. Sollten also die durch die Belüftung erzeugten Schaumblasen für einige Sekunden oder Minuten auf dem Wasser stehenbleiben, so ist dies kein Grund zur Sorge.

Japanische Koizüchter bevorzugen übrigens ein optisch sehr weiches Wasser mit deutlich sichtbarer Schaumbildung. Dass man dort auf Bildern immer wieder Teiche mit gewaltigen Schaumkronen sieht liegt dort weniger an der mangelnden Hygiene als am fehlenden Oberflächenabzug, der bei Züchtern in der Regel nicht zum Einsatz kommt.