STICKSTOFF N – ALLES ANDERE ALS UNGEFÄHRLICH

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Stickstoff ist nicht nur als Teil des Ammoniums oder Nitrits gefährlich. Auch das Gas selbst kann großen Schaden anrichten.

Stickstoff kommt in unserer Atmosphäre mit 78 vol% vor. Sauerstoff im Gegenzug hierzu nur mit zirka 21 vol%. Der Unterschied in der Bedeutung für die Fischhaltung dieser beiden liegt zum einen in deren Löslichkeitskoeffizienten und zum anderen an deren Gefährlichkeit im Falle einer Übersättigung.

Wenn Sie bereits des öfteren Sauerstoff an Ihrem Teich zu verschiedenen Tageszeiten gemessen haben, so ist Ihnen wahrscheinlich aufgefallen, dass die Werte im Tag-Nacht-Zyklus unglaublich schwanken können. Bezogen auf die Relativen und von der Wassertemperatur abhängigen Löslichkeit können hier Werte zwischen 90% (früh morgens) und bis zu 150% ( bei algenbewachsenen Teichen während der Mittagssonne) auftreten. Doch ist das bei Sauerstoff kein Problem, da von den Koi auch hohe Werte in der Übersättigung gut vertragen werden.

Anders sieht das beim Stickstoff aus. Hier können bereits relative Sättigungen von 103% ausreichen um die so genannten Gasblasenkrankheit auszulösen. Ähnlich der Taucherkrankheit geht es dabei um das Ausperlen der Stickstoffblasen, die für Koi im nu tödlich enden können. Nur hat Stickstoff trotz seiner hohen Konzentration in der Umgebungsluft einen sehr schlechten Löslichkeitskoeffizienten, weshalb deutliche Übersättigungen wirklich selten sind. Und kommen diese doch vor, so haben sie meist immer den selben Grund: Kleinste Löcher in den Ansaugleitungen der Pumpen. Denn wird über eine Pumpe der Stickstoff angesaugt, so kann sich dieser am Druckübergang am Pumpenlaufrad enorm gut im Wasser lösen. Selbst Übersättigung von 105-110% sind hier kein Problem. Deshalb sollte man insbesondere bei der Montage der Saugleitung von Pumpen extrem sorgsam vorgehen und die Leitungen auf jeden Fall vor der Inbetriebnahme auf Dichtigkeit testen. Aufgrund des Unterdrucks im Betrieb tritt aus diesen Leckagen kein Wasser wie auf der Druckseite der Pumpe aus. Sondern es wird wie bereits erwähnt Luft angesaugt.