STICKSTOFFÜBERSÄTTIGUNG TEIL 1

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Die Übersättigung mit Stickstoff gehört in der Aquakultur zu den gefürchteten Phänomenen. Aber auch im Koiteich kann sie auftreten. Gasförmiger Stickstoff kommt in unserer Atmosphäre zu 78 vol% vor und ist Mengenmäßig der am stärksten in der Luft vorkommende Stoff. Und wie Sauerstoff löst es sich in Abhängigkeit von verschiedenen Bedingungen mehr oder weniger im Wasser. Der große Unterschied der jedoch zwischen Stickstoff und Sauerstoff besteht ist die Wirkung auf den Fischorganismus, wenn das Gas in Übersättigung vorkommt. Wo von Fischen Übersättigungen von Sauerstoff von 130% oder mehr noch gut vertragen wird, kann es bei Stickstoff bereits ab leichten Übersättigungen von 102 oder 103% bereits zu der gefürchteten Gasblasenkrankheit kommen. Bei dieser löst sich der Stickstoff im Blut der Koi und kann ähnlich der Taucherkrankheit zu Gefäßverschlüssen führen. Die Frage die daraus resultiert: Unter welchen Bedingungen kann es zu einer Übersättigung mit Stickstoff kommen und welche Maßnahmen können ergriffen werden, dass eine Übersättigung wieder abgebaut wird? Um dieses Thema geht es in den kommenden Tagen.

Eine der effektivsten und gar nicht so selten vorkommenden Problematik die zur Stickstoffübersättigung führen kann, erfolgt über das Ansaugen von Luft durch Pumpen. Dies kann entweder durch einen ungeschickt platzierten Luftausströmer in der Pumpenkammer geschehen oder durch eine undichte Verklebung in der Saugseite der Pumpe. Denn befindet sich Luft in der Saugseite der Pumpe, so wird am Pumpenlaufrad diese extrem fein zerschlagen und dort bereits beachtliche Mengen des Stickstoffs ins Wasser eingetragen. Zudem befindet sich das Luft-Wasser-Gemischt im nach dem Pumpenabgang so lange in der Rohrleitung bis es schlussendlich am Rohleitungsende am Teich entweicht. Sollten Sie folglich in den Zuleitungen zum Teich entweichende Luftpartikel aus der Rohrleitung entdecken, so sollten Sie dies möglichst schnell beseitigten. Denn ansonsten kann es zur besagten Stickstoffübersättigung kommen.