In nichts haben sich die Gedanken zum Teichbau so gewandelt wie bei der Tiefe.
Sollten Sie in der Koiliteratur von vor 10 Jahren oder älter stöbern, so werden Sie immer wieder auf Angaben stoßen, dass Koiteiche mindestens 1,8 m tief sein sollten. Aufgrund der Auskühlung im Winter seien sogar Tiefen mit 2 Meter und mehr zu empfehlen. Aus diesen Angaben heraus wurden schließlich unzählige Teiche mit Tiefen zwischen 2-3 Meter gebaut. Heute tut man das eigentlich nicht mehr. Denn die Anzahl und Wertigkeit der Argumente die für Teiche mit maximal 1,5 Meter sprechen ist überzeugend:
1. In flacheren Teichen wachsen Koi besser. Ob es am geringeren Wasserdruck liegt oder einen anderen Grund hat ist nicht erforscht. Allerdings sind die Wachstumsergebnisse in flacheren Teichen sehr viel besser als in tiefen.
2. In flacheren Teichen sind die Koi vitaler. In flacheren Teichen leiden Koi erstens seltener an konditionellen Schwächen und sollte ein Koi konditionell angeschlagen sein, so erholt er sich in flacheren Teichen wesentlich schneller
3. Flachere Teiche haben eine bessere Strömung. Aufgrund des geringeren Volumens besitzen flachere Teiche eine bessere Strömung als tiefere. Entscheidend ist bei Teichen übrigens nicht das Volumen sondern die Teichoberfläche.
4. In flacheren Teichen lassen sich Koi besser fangen. Sollte ein Koi mal gefangen werden müssen, so ist das Fangen in flacheren Teichen wesentlich einfacher als in tieferen.
5. In flacheren Teichen leiden Koi wesentlich seltener an Tumoren als in tiefen. Dieses Wissen stammt übrigens aus Südostasien wo sehr tiefe Teiche aufgrund der Kühlung gebaut werden. Dort gibt es eine bedeutend höhere Anzahl an Tumoren als in Ländern in denen die Teiche flacher sind. Aber auch hierzulande beobachtet man Tumore gehäuft in Teichen die 2 Meter oder tiefer sind.
Fazit: Eine Teichtiefe von 1,5 Meter ist vollkommen ausreichend, auch wenn die zu lasten von einigen Kubikmetern Volumen geht und im Winter etwas mehr zugeheizt werden muss.