Kann an einem Koiteich eigentlich jede beliebige Teichform durchströmt werden oder sollte diese zwingend einfach gehalten werden?
In irgendeiner zurückliegenden News hatten wir einmal geschrieben, dass die Teichform bei der der Schmutz am schnellsten und einfachsten zum Bodenablauf hin gezogen wird, die Kreisform ist. Und daran gibt es nichts zu rütteln. Einzig ergibt sich hieraus die Frage, ob denn auch andere, weit komplizierte Teichformen an Koiteichen so durchströmt werden können, dass noch immer eine ausreichend starke Strömung erzeugt werden kann, die schlussendlich den Schmutz zu den Bodenabläufen bringt. Die Antwort ist ‚Ja‘ – aber mit wesentlich höherem Aufwand als bei einfacheren Formen. Schauen Sie sich dazu kurz das Bild eines Teiches an, der vor vier Jahren in der Nähe von Frankfurt gebaut wurde. Den Bauherren dieses Teiches war zunächst wichtig, dass der Teich in der Mitte eine Insel besitzt. Aber auch Flachwasserzonen für Seerosen und unsere Wasserpflanzen durften nicht fehlen und der Teich sollte insgesamt keine formale Wirkung haben, sondern organisch erscheinen. Nach einigen Besprechungen mit dem planenden Landschaftgärtner kam schließlich eine Teichform wie die abgebildete heraus.
Für die Planung der Filter- und Umwälzleistung zeichneten wir nun zunächst die Strömungslinien (in grün) ein. Danach machten wir uns Gedanken darüber, welches Volumen an gefiltertem Wasser an welcher Stelle dem Teich stündlich zugeführt werden musste, um eben jene gewünschte Strömung zu erhalten. Heraus kam, dass der rund 100.000 Liter fassende Teich im regulären Betrieb etwas mehr als einmal pro Stunde über den Filter ausgetauscht und das Wasser an den rot eingezeichneten Rückläufen dem Teich zugeführt werden sollte. Zusätzlich brauchte es aber nochmals eine reine Strömungspumpe, die 60.000 Liter/Stunde an der grün eingezeichneten Stelle in Schwung bringt. Diese war aber nicht für den Dauerbetrieb gedacht, sondern nur als sporadischer Helfer für liegengebliebenen Schmutz. Als der Teich schließlich fertig war, zeigte sich, dass unsere Annahmen korrekt waren und sich die Strömung wie geplant einstellte. Auch musste die Strömungspumpe weit weniger als erwartet zugeschaltet werden, was aber vielleicht am geringen Fischbesatz und somit am geringen Schmutzaufkommen liegt.
Fazit: Auch bei Koiteichen ist ‚fast‘ jede Teichform irgendwie realisierbar. Allerdings steigt der Energieaufwand für Strömung und Umwälzung je aufwändiger die Teichform wird.