WARUM MAN KOI IM WINTER NICHT STRESSEN SOLLTE

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Stress ist immer schlecht für Fische. Bei Temperaturen unter 10°C kann durch Stress ein weiteres Problem entstehen, das häufig nicht bedacht wird.

Folgende Situation im Sommer bei warmen Temperaturen: Auf dem Teichboden befindet sich etwas Schmutz, der nicht zum Bodenablauf gelangt und an den Wänden befinden sich Fadenalgen. Als Teichbesitzer, der alles an seinem Teich hübsch haben möchte, greift man zum Kescher, um den Schmutz am Boden aufzuwirbeln und danach entfernt man noch irgendwie die Fadenalgen von den Teichwänden. Die Koi werden dabei aufgeschreckt, schwimmen nervös in der Gruppe und beginnen sich erst wieder zu beruhigen, nachdem die Arbeiten abgeschlossen sind. Sind die Arbeiten abgeschlossen, so dauert es meist nur noch kurze Zeit, bis die Koi dem Menschen wieder vertrauen und wieder zum Fressen kommen. Fazit: Mit Kurzzeitstress können Koi gut umgehen.
Nun betrachten wir diesele Situation im Winter bei Temperaturen irgendwo zwischen 5-10°C: Die Koi liegen nun entweder dicht aneinandergedrückt am Boden oder schwimmen behäbig vor sich hin. Dennoch werden Sie durch den Kescher, der durch den Teich geschoben wird, aufgeschreckt, was sie zu hektischen Schwimmbewegungen mit anschließender Nervosität veranlasst. Je länger der Winter nun bereits gedauert hat und je geschwächter die Koi bereits sind, desto gefährlicher kann diese Situation nun werden. Denn die Koi müssen durch die vom Stress provozierte Schwimmbewegung und Nervosität mehr Energie zur Verfügung stellen, als sie tatsächlich zur Verfügung haben. Und da bei wechselwarmen Tieren in kalter Umgebung auch über das Futter nur bedingt Energie in kurzer Zeit nachgeliefert werden kann, kann Stress im Winter tatsächlich als einer der Gründe für einen Energiemangel der Koi herangezogen werden. Und aus eben diesem Grund sollte man Koi in kaltem Wasser nicht, oder nur wenn es unumgänglich ist, in sehr kleinen Dosen stressen.