Einmal mit dem Virus Koi angesteckt passiert bei fast allen infizierten dasselbe: Binnen weniger Jahre ist der Teich heillos überbesetzt.
Hand auf’s Herz: Wie viele Koi haben Sie pro Kubikmeter Wasser in Ihrem Teich? Oder anders gefragt: Wie viele Kilogramm oder Zentimeter Koi schwimmen in Ihrem Teich? Haben Sie für sich das Gefühl, als sei Ihr Teich vernünftig besetzt oder dass da doch etwas viel Fisch in dem gegebenen Volumen unterwegs ist? Wir können Sie insofern beruhigen, dass das Spiel bei fast allen, mit dem Koihobby richtig angesteckten Hobbyisten, dasselbe ist. Zunächst steckt man sich ein Ziel für einen maximalen Besatz und ist dieses erreicht, dann geht es mit dem ’nur den einen noch…‘ weiter, bis irgendwann gefühlt mehr Koi als Wasser im Teich sind. Das ist aber nicht gut, wie wir gleich sehen werden.
Da sich die tägliche Futtermenge an der Anzahl und dem Gewicht der Koi richtet und nicht nach der Wasserqualität (oder wenn, dann nur korrigierend), sind in Teichen mit Überbesatz bestimmte biologisch nur schwer abbaubare Belastunsparameter wie Nitrit oder Phosphat permanent zu hoch. Da diese ständig über die Fütterung und Nitrifikation nachdosiert werden, ist es selbst schwer diese über Wasserwechsel in den für Koi sinnvollen Bereichen zu halten – zumindest wenn das Wasser im Sommer warm werden sollte. Und das Thema Fütterung hat insofern bei überbesetzten Teichen seine Tücken, da hier die schüchterneren und zurückhaltenden Koi ständig zu kurz kommen. Deren Antwort ist dann häufig schlechtes oder gar kein Wachstum bis hin zur Abmagerung. Hier kann man eventuell korrigierend über den Einsatz von Sinkfutter und Schwimmfutter eingreifen. Aber wirklich ausgleichen wird man es bei Überbesatz nicht. Nun zur Keimdichte: Mit jedem Koi, der mehr in Ihrer Anlage schwimmt, wird die Keimdichte ansteigen. Jetzt könnte man diesem Problem mit einer entsprechend stärkeren UVC Leistung begegnen. Dies wäre auf das Wasser bezogen vielleicht noch erfolgreich. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich die Koi permanent aneinander scheuern und das ein Problem, das bei einem Koi beginnt, unter schlechten Umständen sehr schnell auf andere Koi übertragen wird. Und last but not least ist das Wasser in überbesetzten Teichen meist nicht farblos sondern gelb. Zudem ist der Trübstoffanteil höher, da der Kot nach dem Ausscheiden erst einmal zum Filter abtransportiert werden muss. Wir denken, dass die Argumente die gegen Überbesatz sprechen, nun ausreichend sind. Einen Vorteil allerdings haben Teiche mit vielen Koi: Häufig haben sie geringere Algenprobleme als welche mit wenigen. Aber das alleine reicht als Argument nicht aus.