Nicht nur das Messgerät gibt Aufschluss über schlechte Sauerstoffwerte. Auch die Koi selbst geben rechtzeitig beschied.
Es gibt nur einen gewissen Prozentsatz an Koiliebhabern, die tatsächlich die Werte Ihres Wasser messtechnisch bestimmen. Alle anderen vertrauen darauf, dass alle Prozesse im Teich so ablaufen, wie sie für die Koi passen. Das ist zwar mutig, aber wahrscheinlich auch nicht zu ändern. Aber für alle, also für die messenden und die vertrauenden Koiliebhaber, möchten wir heute einmal zwei typische Verhaltensweisen zeigen, die ein Zeichen dafür sein könnten, dass der Sauerstoffwert im Teich nicht passt. Denken Sie aber bitte daran, dass jedes Symptom auch für andere Probleme stehen kann. Einzig hat uns die Erfahrung gelehrt, dass nachfolgende Zeichen vermehrt für schlechte Sauerstoffwerte stehen:
1. Verstärkte Kiemenbewegung. Die Kiemendeckel von Koi haben nur eine einzige Funktion: Mit ihnen pumpt der Koi sauerstoffreiches Wasser durch die Kiemen. An den Kiemen selbst wird schließlich das sauerstoffärmere Blut mit dem Sauerstoff aus dem Wasser angereichert. Fällt der Sauerstoffgehalt im Wasser, reagieren Koi zunächst mit einer verstärkten Kiemenbewegung, um so in Summe mehr Sauerstoff durch die Kiemen zu leiten. ABER: Diese Symptom kann auch ein Zeichen für Parasiten oder andere Erkrankungen an den Kiemen sein.
2. Kein Appetit am Morgen. Viele Teiche haben morgens ihr Sauerstofftief. Und fällt über die Nacht der Sauerstoffgehalt in Bereiche unter 6 mg/Liter, so reagieren Koi häufig darauf mit einem Appetitverlust. Der Grund scheint auch hier logisch: Die Verdauung des gefressenen Futters erhöht den Sauerstoffverbrauch der Koi zusätzlich. Wohl wissend, dass Sauerstoff momentan ein Luxusprodukt ist, zügeln die Koi ihren Appetit und warten, bis der Sauerstoffgehalt wieder auf höherem Niveau ist.
Sie mögen sich jetzt fragen, warum in der Aufzählung das berühmte Luftschnappen an der Oberfläche nicht erwähnt wurde. Wir verraten es Ihnen: Wenn das der Fall ist, dann ist der Sauerstoffmangel bereits so eklatant, dass irgend ein größeres Ereignis wie Stromausfall, Pumpenausfall oder ähnliches stattgefunden haben muss. Alleine durch ein schlechtes Setup der Anlage ist dies nicht zu erklären.