WIE DER MECHANISCHE FILTER DEM BIOFILTER HILFT

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Ein Grund weshalb der mechanische Filter vor dem biologischen sein sollte, ist die Schmutzbelastung. Es gibt aber noch einen zweiten.

Wenn Sie jeden Tag Ihren Koi nur ein halbes Kilogramm füttern, so sind dies in der Woche 3,5 kg und in einem Monat 14 kg. Und der Kot inklusive der Algen der durch die Überdüngung des Wassers entsteht, sind nicht gerade wenig. Da ist es leicht nachvollziehbar, dass bei der Wasseraufbereitung im Filter zunächst im mechanischen Teil die Schmutzpartikel gefiltert werden, ehe dass dann optisch klare Wasser der Stufe der biologischen Wasseraufbereitung zugeführt wird. Wäre es umgekehrt, so würde es wahrscheinlich keine zwei Wochen dauern, ehe der Filter verstopft wäre und keinen Tropfen mehr durchlassen würde. Das ist der eine Grund, weshalb der mechanische Filter vor dem biologischen sein sollte. Nun zum anderen.

Es gibt Bakterien die sich um die Stickstoffverbindungen Ammonium und Nitrit kümmern. Diese Bakterien die sich darauf spezialisiert haben, heißen Autotroph, da sie von Baustoffen leben die anorganisch, also ohne Kohlenstoff, sind. Ammonium und Nitrit gehören hierzu. Neben den Autotrophen Bakterien gibt es dann noch die Heterotrophen, die im direkten Gegensatz hierzu von Baustoffen leben, die organischer Basis sind, also Kohlenstoff enthalten. Und wo die Autotrophen Bakterien sich im Filter auf die anorganischen Verbindungen Ammonium und Stickstoff konzentrieren, haben sich die Heterotrophen auf den Abbau der organischen Substanzen wie Kot und abgestorbene Pflanzenteile spezialisiert. Soweit wäre das auch kein Problem, wenn es hier nicht eine massive Diskrepanz in der Energiebilanz der beiden Bakterienstämme gäbe. Denn die Autotrophie ist im Vergleich zur Heterotrophie eine mühselige Angelegenheit, was nicht zuletzt einer der Gründe dafür ist, warum unsere Biolfilter zunächst ewige Zeiten zum Einlaufen benötigen und danach auf jede Änderung am Teich mit einem Leistungsverlust reagieren. Die Heterotrophen lassen sich hingegen nicht so leicht erschüttern. Würde man nun beide Bakerienarten auf ein und demselben Filtermaterial die Möglichkeit zur Ansiedelung bieten, so wäre eines sichergestellt: Die Autotrophen wären im permanenten Nachteil und ihre Kolonien würden fortwährend von den Heterotrophen überwachsen. Genau aus diesem Grund sollte der mechanische Filter so viel Schmutz wie möglich dem Wasser vor dem Zulauf in den Biofilter entnehmen. Dadurch wird aus Gründen der fehlenden Nährstoffquelle den Heterotrohen Bakterien die Lebensgrundlage genommen und die Autotrophen können sich in aller Ruhe auf den Abbau von Ammonium und Nitrit konzentrieren. Übrigens hat uns die Erfahrung auch folgendes gelehrt: Je feiner die mechanische Vorfiltertraktion, desto kleiner kann der Biofilter sein um den Stickstoff aus einer vorgegebenen Menge Futter immer noch abzubauen.