Die Frage die sich viele während der Baudoku stellen: Welche Abbauleistung haben die dort eingesetzten Filter?
Die Becken die wir momentan in Abstatt aufbauen besitzen ein Volumen von zirka 1.500 Liter. Der Beadfilter zusammen mit dem Rieselfilter eines von knapp unter 1.000 Liter. Die Frage, die sich nun für viele stellen: Wie viel Futter kann ein solcher Filter am Tag verkraften und wie groß könnte ein Teich sein, an dem dieser Filter angeschlossen wird?
Die Frage nach der theoretischen Abbauleistung lässt sich so einfach nicht beantworten und schon gar nicht berechnen. Alle Daten die wir über mögliche Abbauleistungen unserer Filter haben, stammen aus Versuchen. Sprich, wir haben Filter an definierten Anlagen mit vorgegebenen Umwälzgeschwindigkeiten laufen lassen und dann die tägliche Futtermenge so lange erhöht, bis klar war, dass jetzt die Grenze des Möglichen erreicht ist. Natürlich gibt es aus der Aquakulturforschung Angaben wie: „Um den Stickstoff aus einem Kilo Futter mit 37% Protein zu nitrifizieren braucht es je nach Versuchsaufbau 60-100 m2 angeströmte Filteroberfläche“. Das solche Werte aber reine Laborwerte sind und nicht so einfach auf die Praxis übertragen werden können zeigt folgendes Rechenbeispiel: In unserem Biofilter in Abstatt sind 700 Liter Filtermaterial mit einer spezifischen Oberfläche von 600 m2/m3 untergebracht. Das heißt 420 m2 Oberfläche zur Ansiedelung mit Bakterien. Nimmt man nun den Wert von 100 m die es für 1 kg Futter braucht, so könnten alleine im Rieselfilter 4,2 kg Futter stickstoffseitig abgebaut werden – ohne Berücksichtigung des Beadfilters wohlgemerkt. Dass das nicht möglich ist braucht nicht weiter erläutert werden. Aus der Erfahrung wissen wir aber, dass es der Betreiber der Anlage bei seinen großen Becken mit 1.500 Liter großen Biofiltern mit gleichem Material bis zu 2 kg Futter am Tag füttern konnte, ohne dass Ammonium- und Nitritwerte messbar angestiegen sind. Runter gerechnet auf einen halb so großen Filter würde das nun den Wert von 1 kg Futter ergeben, der täglich gefüttert werden kann, ohne dass eine Verschlechterung der Wasserwerte befürchtet werden muss – allerdings erst nach ausreichend langer Einlaufzeit des Filters. Wahrscheinlich wird der Wert aber ein klein wenig höher liegen, da die Pumpenleistung bei der kleinen und der großen Anlage dieselbe ist. Somit werden die kleinen Becken häufiger pro Stunde umgewälzt, was gleichzeitig die Abbauleistung auf das Filtermaterial bezogen auf ein gegebenes Volumen steigert.
Morgen zeigen wir Ihnen dann wie man einen gegebenen Filter auf eine Teichgröße im Freien umrechnet.